| Veranstaltung: | Mitgliedervoll- und Wahlversammlung am 16. Dezember 2025 |
|---|---|
| Tagesordnungspunkt: | 4.1. ein Votum (Frauenplatz) |
| Antragsteller*in: | Catrin |
| Status: | Eingereicht |
| Eingereicht: | 12.12.2025, 12:04 |
Catrin Wahlen
Selbstvorstellung
Liebe Freundinnen und Freunde,
ich bewerbe mich bei euch für das Votum für den Frauenplatz und den ersten Rankingplatz für die Berliner Landesliste zur Wahl zum Abgeordnetenhaus im kommenden Jahr. Mit euch und für unseren Kreisverband will ich mich im Abgeordnetenhaus weiterhin mit voller Kraft und mit meiner Expertise für eine Sozialpolitik mit klarer, bündnisgrüner Perspektive und für unseren Bezirk Treptow-Köpenick einsetzen.
Seit Januar 2022 bin ich für unsere Abgeordnetenhausfraktion berlinweit als Sozialpolitikerin und als Sprecherin für Inklusion und Senior*innen an den großen Fragen unseres Zusammenlebens dran: Wie wollen wir als Stadtgesellschaft leben, wohnen und alt werden? Wie schaffen wir echte gesellschaftliche Teilhabe für alle? In Zeiten von erstarkendem Populismus und Polarisierung brauchen wir stabile Beziehungen in die Zivilgesellschaft, ehrliche Zusammenarbeit und verlässliche bündnisgrüne Politik für alle Berliner*innen. In meiner parlamentarischen Arbeit komme ich mit vielen Initiativen, Vereinen und engagierten Menschen zusammen, die uns Grünen ihr Vertrauen schenken, weil ich ihnen genau zuhöre und ihre Anliegen ernst nehme. Dieses Vertrauen ist für mich Antrieb und Verantwortung zugleich.
Die Inklusions- und die Senior*innenpolitik haben jeweils einen eigenen fachspezifischen Kern, die ich bearbeite. Gleichzeitig weisen beide Felder viele Querschnittshemen zu anderen politischen Bereichen auf. Denn das Recht auf Selbstbestimmung und Teilhabe gilt für alle – sei es bei Wohnen und Mieten, in der Mobilität oder bei der politischen Partizipation. Zwar haben wir mit dem Landesantidiskriminierungsgesetz eine gute Grundlage für inklusive Politik. Dennoch bleibt Berlin an vielen Stellen hinter seinem Anspruch zurück.
Mit viel Energie und politischer Arbeit im Abgeordnetenhaus konnte ich im Schulterschluss mit protestierenden Betroffenen einen wichtigen Erfolg erzielen: Im kommenden Doppelhaushalt wurde verankert, dass Menschen mit Assistenzbedarfen als Arbeitgeber*innen ihre Mitarbeitenden genauso bezahlen können wie über Träger bestellte Assistenzen. Das sichert Selbstbestimmung und tarifliche Löhne. Weitere Themen, zu denen ich arbeite, sind unter anderem Inklusion in Ausbildung und Arbeitsmarkt, Barrierefreiheit in Mobilität, Wohnen und Sport sowie besserer Gewaltschutz für Mädchen und Frauen mit Behinderungen. Das Berliner Behindertenparlament begleite ich von Beginn seiner Arbeit an strukturell, organisatorisch und politisch. Dass wir nun trotz aller Haushaltskürzungen eine klare Grundfinanzierung für das Behindertenparlament sichern konnten, ist ein Erfolg für die Teilhabe aller Berliner*innen am politischen Leben.
Teilhabe ist Menschenrecht, das für alle Menschen und alle Generationen gilt. Ein Drittel der Berliner*innen ist über 60 Jahre alt – das ist schon heute Realität, keine Zukunftsmusik. Eine alternde Gesellschaft braucht gute Strukturen, um Altersarmut zu bekämpfen, Einsamkeit zu verhindern und soziale Infrastruktur für ältere Menschen sicherzustellen. Berlin braucht in allen Bezirken gleichwertige Lebensverhältnisse und muss gerade die Menschen erreichen, die bislang soziale Angebote und Leistungen nicht nutzen können. Darum habe ich gemeinsam mit dem Landesseniorenbeirat die Erarbeitung des bundesweit ersten Altenhilfestrukturgesetzes intensiv vorangebracht. Aktuell verschleppt Schwarz-Rot allerdings die Einbringung dieses „Gutes Leben im Alter“-Gesetzes ins Abgeordnetenhaus. Ich will in der neuen Legislatur dieses Gesetz endlich in die Umsetzung bringen.
Auch die Reform des Seniorenmitwirkungsgesetzes ist überfällig. Zwar bietet Berlin älteren Menschen unabhängig von der Staatsangehörigkeit politische Beteiligungsmöglichkeiten. Aber die Strukturen sind in den Bezirken unterschiedlich ausgebildet und chronisch unterfinanziert. Ich stehe fest für diese Reform ein, damit die Senior*innengremien endlich gestärkt werden, strukturiert arbeiten können und wir dabei auch die Repräsentation aller Berliner Communities in unserer Stadt verbessern. Viele Lösungen für eine generationengerechte und inklusive Gesellschaft muss nicht jede Stadt neu erfinden. Daher habe ich zusammen mit der Landesarbeitsgemeinschaft Graue Igel die Forderung zur grünen Beschlusslage im Landesverband gemacht, dass Berlin dem WHO-Netzwerk „Age-Friendly Cities & Communities“ beitreten soll und diese Forderung auch ins Parlament getragen. In der nächsten Legislatur möchte ich weiter daran arbeiten, dass Berlin bessere Teilhabe und Inklusion für alle Berliner*innen ausbaut: Generationenübergreifende Begegnungsorte, barrierefreier Wohnraum und Armutsprävention sind für mich wichtige Ziele.
Als Deutsch-Finnin und Mutter einer binationalen Familie habe ich Treptow-Köpenick bewusst zu meiner politischen Heimat gemacht und den Bezirk auch seit vielen Jahren auf Berliner Ebene vertreten. Unter anderem durch die politische Eltern- und Kiezarbeit, die mich von Kita und Grundschule bis in den Landeselternausschuss geführt hat, mehrjährige Arbeit in unseren Kreisvorstandsteams ab 2016, fünf Jahre als Sprecherin für Integration, Kultur, Schule und Wirtschaft in unserer bündnisgrünen BVV-Fraktion und in Landesarbeitsgemeinschaften, auch als Sprecherin.
Treptow-Köpenick braucht unseren vereinten Einsatz von der Bezirks- und der Landesebene. Trotz Herausforderungen wie der A100 und der TVO kämpfen wir hier gemeinsam für die Verkehrswende, setzen uns bei Stadtentwicklungsvorhaben wie Späthsfelde für Natur- und Klimaschutz ein, verhandeln Fragen der inklusiven und offenen Gesellschaft rund um die Unterbringung von Geflüchteten, und kämpfen gegen Finanzierungslücken der sozialen Infrastruktur.
Bündnis 90/Die Grünen braucht ein starkes sozialpolitisches Profil. Berlin muss für alle Generationen und alle Lebenslagen funktionieren. Doch viele Menschen in Berlin – ob mit Behinderungen, im Alter, migriert oder geflüchtet – erleben immer noch Barrieren. Ich will weiter dazu beitragen, dass diese endlich abgebaut werden. Diese Arbeit will ich zusammen mit euch fortsetzen und stärken – für die echte Teilhabe aller Berliner*innen, für einen starken Bezirk Treptow-Köpenick und für eine bündnisgrüne Sozialpolitik, die niemanden aus dem Blick verliert.
Ich habe die Erfahrung, sowohl als Mitglied einer Regierungsfraktion als auch in der Opposition unsere bündnisgrünen Projekte durchzubringen. Ich weiß, worauf ich mich einlasse und bringe die Erfahrung sowie stabile Beziehungen und belastbare Netzwerke in die Zivilgesellschaft und die demokratischen Fraktionen mit, um bündnisgrüne Erfolge zu erkämpfen. Ich will die Stadt gestalten. Am liebsten in Regierungs-verantwortung, notfalls aus der Opposition!
Deshalb bitte ich euch um euer Vertrauen und eure Stimme das Votum für den Frauenplatz und den ersten Rankingplatz für die Landesliste.
Eure
Catrin